Der europäische Wirtschaftsraum kennt eine Vielzahl an Unternehmens- und Organisationsformen, die nationale Spezifika besitzen. Größere Firmen treten fast ausschließlich als Kapitalgesellschaften wie der Aktiengesellschaft oder der GmbH auf. Eine ganz ähnliche Situation herrscht im Baltikum, wo Unternehmensformen wie die OÜ (osaühing), SIA (Sabiedrība ar ierobežotu atbildību) oder UAB (Uždaroji akcinė bendrovė) dominieren. Alternative Unternehmensformen wie die der Genossenschaft tauchen kaum auf und begegnen angehenden Juristinnen oder Wirtschaftswissenschaftlern im Laufe des Studiums nur vergleichsweise selten. Dabei hat sich die seit dem Mittelalter entwickelnde Idee eines offenen und freiwilligen Zusammenschlusses für gemeinsame (meist wirtschaftliche) Ziele gerade in Deutschland fest verankert und wurde bspw. in seiner Form der Raiffeisenbank oder Sparvereine zu einem der größten ideellen Exportschlagern der deutschen Sozialgeschichte.