2024 haben die Projektleiterschulung (PLS) in Darmstadt und das GBYEN-Netzwerktreffen in Lüneburg, das Schwerpunktseminar Riga (SPS Riga), das Paul-Schiemann-Seminar (PSS) in Odziena/Lettland, das Vorbereitungsmeeting in Annaberg/Bonn, der Baltische Jugend- und Studentenkongress (BJSK) in Lüneburg, die DBK Vilnius2024 sowie ein Seminar für unsere neuen Markenbotschafter (Brand Ambassadors) in Potsdam stattgefunden. Das Schwerpunktseminar Tartu (SPS Tartu) mussten wir leider wegen nicht bewilligter Fördergelder absagen.
Zur Deutsch-Baltischen Konferenz (DBK) Vilnius2024 waren wie geplant ca. 130 Teilnehmende aus 16 Ländern präsent, darunter auch zahlreiche Vertreter der Litauenbrigade. Das Feedback für alle Veranstaltungen war wieder sehr positiv. Eine noch viel größere Zahl an Personen haben wir über unsere Auftritte in den Sozialen Medien erreicht. Auf der Konferenz haben sich 36 aus 250 Bewerber:innen ausgewählte ehrenamtliche Jugendbotschafter:innen unter Anleitung unserer vier Heads of Cluster, Egija Graudina, Harriet Klepper, Ronja Pohl und Sergej Stoma mit dem Thema „Künstliche Intelligenz“ auseinandergesetzt und vier Policy Papers entwickelt, um diese mit Entscheidern aus Politik, Wirtschaft und NGOs zu diskutieren und den entwickelten Ideen an entscheidenden Stellen Gehör zu verschaffen. Die Einladungen zu parlamentarischen Anhörungen in allen vier Ländern werten wir als sehr erfreuliches Interesse an unserer Arbeit.
2024 konnten wir für unser 2021 neu gegründetes German-Baltic Youth Exchange Network (GBYEN) weitere Netzwerkpartner gewinnen. Es bietet allen Akteuren des Jugendaustauschs zwischen dem Baltikum und Deutschland die Möglichkeit, sich an einem zentralen Ort zu präsentieren, zu vernetzen, von den eigenen Projekten zu berichten und künftige Projekte anzukündigen. Besonders wichtig ist uns die Vernetzung mit zwei ukrainischen Organisationen und dem Herder-Institut in Marburg. 2024 konnte diese Arbeit durch ein großes Netzwerktreffen in Lüneburg weiter intensiviert werden.
Zusätzlich zu den Seminaren, dem Kongress und der Konferenz haben wir die Arbeit unserer Landesbüros stark ausgeweitet, so dass sie den Bekanntheitsgrad des DBJW durch ihr intensives Engagement stark steigern können. Die Landesbüros halten Kontakt zu Politikern, zu den GBYEN-Partnern und repräsentieren die Arbeit der Zukunftsstiftung bei vielen Veranstaltungen. 2024 fand bspw. wieder der Essay-Wettbewerb statt (organisiert durch das Landesbüro Lettland), dieses Mal unter dem Motto „Die Baltischen Länder in Europa – Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft“. Auch organisiert das Landesbüro gemeinsam mit dem Volksbund Kriegsgräberfürsorge Veranstaltungen. Das Landesbüro Estland hat unter anderem zahlreiche Digi-Frühstücke zu aktuellen Themen mit teilweise über 100 Teilnehmenden und ein Erasmus-Projekt für ukrainische Kinder in Estland durchgeführt. Das Landesbüro Litauen war verantwortlich für den Fotowettbewerb „Die baltische Fotoreise” und stark mit der Vorbereitung der Konferenz beschäftigt. Das Landesbüro Deutschland hat seine Vortragsreihe „sustainable mornings“ fortgesetzt und im August ein Seminar "Demokratie in der Zerreißprobe!“ veranstaltet.
Die Stiftung konnte 2024 vier Stipendien gewähren. Hervorzuheben ist eine Gruppe der Philisterschaft der Fraternitas Dorpatensis zu München, die einen Großteil der Spenden für Stipendiat:innen in Tartu aufbringt. Auch fördert die Stiftung pro Baltia eine Germanistikstudentin aus Litauen für vier Semester. Im Rahmen der Ausbildungsförderung aus dem Birkfonds hat die Stiftung aktuell sieben Darlehensnehmer.
Die Deutsch-Baltische Zukunftsstiftung (DBJW) ist ein selbstständiger Verein, der ab 2023 die Aktivitäten der Deutschbaltischen Studienstiftung übernommen hat. Der Vorstand besteht aus Thomas von Lüpke, Tatjana Vollers und Bernd Vogenbeck. Die Leiter:innen der Landesbüros waren Kirsti Sinivee (Estland), Rozite Katrina Ponne (Lettland), Daumantas Katinas (Litauen) und Maximilian Wende/Linus Kühl (Deutschland).
Im Leitungsteam der DBK haben sich 2024 Anna Lelkes, Alexandra Ehresmann und Nelda Oseniece als Koordinationsleitung erfolgreich engagiert. Anna Behrens hat Mitte des Jahres die Leitung des GBYEN übernommen und plant, dessen Aktivitäten noch deutlich stärker auszubauen. Maximilian Wende als Zukunftsmanager bereitet die Zukunftsstiftung gut auf die Herausforderungen der nächsten Jahre vor. Er koordiniert u.a. den Leitbildprozess, die konzeptionelle Arbeit und das Fundraising. Johanna Mogwitz hat als stellvertretende Geschäftsführerin viele neu Managementinstrumente implementiert und damit das Fundament der wachsenden Stiftung gestärkt. Peter Sinivee als Koordinator Landesbüros und Leiter Kommunikation hat den Bekanntheitsgrad der Zukunftsstiftung deutlich gesteigert und wesentlich zum Wachstum beigetragen. Viele weitere Teamer stehen mit Rat und Tat für einzelne Projekte – vielfach ehrenamtlich – bereit. Insgesamt engagieren sich derzeit , mehr als 70 Personen in der Stiftung.
Zahlreiche Gespräche mit Ministerien, Abgeordneten sowie den Botschaftern Estlands, Lettlands und Litauens haben dazu geführt, dass wir seit 2019 bereits sechs große Netzwerkkonferenzen veranstalten konnten. Der aktuelle Zuwendungsbescheid des Auswärtigen Amtes gilt für das Vier-Jahres-Projekt Deutsch-Baltische Konferenzen 2022-2025. Besonders dankbar sind wir für die Aufstockung unserer 2024er Mittel durch den Deutschen Bundestag. Durch die vorläufige Haushaltsführung des Bundes werden sich für unsere 2025er Arbeit wesentliche Zuwendungsbescheide leider erheblich verzögern.
Zuwendungen erhielten wir insbesondere vom Auswärtigen Amt, vom Bundesministerium des Innern (BMI), der Beauftragten für Kultur und Medien (BKM), von der djo – Deutsche Jugend in Europa, der Mildtätigen Stiftung des Verbandes der Baltischen Ritterschaften, der von-Wahl-Stiftung, der DBGes in Niedersachsen und privaten Spendern.
Gemeinsam mit unserem Zukunftsmanager setzt sich Thomas von Lüpke weiterhin dafür ein, im Rahmen der Auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik auch in der Zukunft Finanzmittel für die Landesbüros und für die Deutsch-Baltischen Konferenzen zu erhalten. Die Partnerschaft mit dem Deutschen Kulturforum östliches Europa sehen wir weiterhin als wichtig an.
Im Rahmen unseres Leitbildprozesses haben wir folgende Vision formuliert: „Die Jugend in den baltischen Staaten und Deutschland stellt sich gestärkt aktuellen Herausforderungen für ein friedliches und nachhaltiges Zusammenleben in einem demokratischen Europa.“
Durch das herausragende Engagement und die Begeisterung unserer Teamer sowie durch die große Unterstützung der Bundesrepublik Deutschland und anderer Förderer konnte das DBJW auch 2024 seine Mission erfüllen, sich für Austausch und Verständigung zwischen jungen Erwachsenen aus Deutschland, den baltischen Staaten und der Ukraine auf den Grundlagen von Rechtsstaat, Demokratie und Menschenrechten einzusetzen. Wir danken allen Förderern, Mitwirkenden und Unterstützern.
Der Stiftungszweck wurde erfüllt.
Bremen, 31. Januar 2025