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Linien des Friedens ziehen

Schon zum zweiten Mal wurde das Deutsch Baltische Jugendwerk von der Peace Line eingeladen, um zu einem Austausch der beiden Organisationen beizutragen, die ähnliche Ziele des kulturellen Vernetzens und des gegenseitigen Austauschs von Narrativen und Sichtweisen vertreten. Der DBJW hatte so die Möglichkeit, sich vorzustellen und ein weiteres Netzwerk zu knüpfen. Eine dritte Gruppe der Peace Line wird im Oktober folgen.

Quer durch Europa begeben sich junge Menschen zwischen 18 und 26 Jahren auf eine Reise in die Vergangenheit und diskutieren über die Gegenwart und die Zukunft. Dabei geht es vor

allem um die Geschichte Europas im 20. Jahrhundert und die Erinnerungsorte, die diese Geschichte prägen. Die Peace Line möchte diese Vergangenheit näherbringen und beleuchten, wie unterschiedlich sich diese auf die einzelnen Länder, Städte und Bevölkerungen ausgewirkt hat.



Rozīte Katrīna Spīča bei Peace Line



Wie kann Erinnerungskultur in der heutigen Zeit bestehen, wo die letzten Zeitzeugen der Weltkriege von uns gehen? Wie festgesetzt sind nationale Narrative und wie wichtig ist eine transnationale Betrachtung der Geschichte? Die Peace Line möchte gerade einseitige Narrativstrukturen aufbrechen und Menschen aus verschiedenen Ländern und Kulturen und ihre Sichtweisen zusammenbringen. Es geht darum, voneinander zu lernen und gegenseitiges Verständnis aufzubauen. Eine neue Erinnerungskultur für die Zukunft.


Auf drei verschiedenen Touren geht es daran, diese Geschichte zu erforschen. Man lernt nicht nur etwas über die vielfältige Geschichte des 20. Jahrhunderts und der einzelnen Länder, sondern gleichzeitig lernt man viele Menschen aus ganz Europa kennen, mit den man sich austauscht und vernetzt. Man wird zu einem Peace Line Ambassador. Kosten gibt es dabei keine, diese werden vom Deutschen Auswärtigen Amt gedeckt. Geleitet wird das Ganze vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberforschung e.V., einem Teil des German-Baltic Youth Exchange Network (GBYEN), wodurch die Korrespondenz zur Peace Line erst gestartet wurde. Viele weitere Kooperationspartner:innen tragen und organisieren die Peace Line Touren.


Die Peace Line Projektidee entstand durch ein Treffen Jugendlicher zum 100. Jahrestag des Endes des 1. Weltkrieges. Corona stand dem Projekt stark im Weg. Auftakt sollte eigentlich der 8. Mai sein (75 Jahre nach Ende des 2. Weltkrieges). Die Idee eines Peace Line Mosaiks wurde ins Leben gerufen: Junge Menschen treffen sich an einem Ort der Tour und begeben sich in einen Austausch. An zwei Touren wurde seitdem festgehalten.


Die Teilnehmer:innen der Blauen Route hat der DBJW nach der Einladung am 11.09.2021 in Riga kennengelernt. Es sprach sie aufgrund gemeinsamer Ziele des DBJW und der Peace Line an, transnationale Konversationen zu schaffen. Eine Gruppe mit Menschen aus ganz Europa! Nach einem ersten Kennenlernen stellten Rozīte Katrīna Spīča, Leiterin des Landesbüros Lettlands, und Lisann Rothe, Praktikantin im Landesbüro, das DBJW und seine Arbeit vor. Als sie zu der diesjährigen Frage des Essaywettbewerbs des DBJW kamen: Was bedeutet Europa für dich?, sollten sich die Teilnehmer:innen in Gruppen dazu austauschen. Eine Gruppe produzierte einen kleinen Song und eine andere Bewegungen zu ihren Begriffen. Im Anschluss berichteten Daina Auziņa, Assistentin im Landesbüro Lettland, und Rozīte Katrīna Spīča von ihren sehr unterschiedlichen Familiengeschichten. Es geht beim DBJW gerade darum, ein Netzwerk der lettischen Europäer:innen zu schaffen. Als krönenden Abschluss spielte Rozīte Katrīna Spīča etwas auf ihrer Kokles (ein Lettisches Musikinstrument) und es ging zu einem abschließenden Abendessen. Dieser Austausch hat Bereicherung auf beiden Seiten gebracht und das Netzwerk vergrößert.

Lisann Rothe


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